· 

Handgesponnenes Garn

2 Beutel Islandwolle in Flocken
2 Beutel Islandwolle in Flocken

Spinnen ist nicht meine Königsdisziplin.

Meine Möglichkeiten beschränken sich da auf feste, eher glatte Fäden die sich zum weben eigenen.

Gleichmässige Kuschelwolle zum stricken, bekomme ich nicht hin.

In meinem Lager lagen schon lange 2 Beutel Rohwolle in Flocken. Islandwolle soll es sein, leicht fettig mit vielen schönen grautönen innerhalb einer Flocke. Das Einzelhaar ist relativ dick.

Dieses Material habe ich zu Garnen verarbeitet um diese später zu verweben. Es sollen nur kleine Musterstücke entstehen darum habe ich unterschiedliche Garne gesponnen.

Alle Garne sind am modernen Rad gesponnen.

Rohwolle als Flocke : man erkennt gut das dunkle lange Oberhaar und das hellere weiche Unterhaar
Rohwolle als Flocke : man erkennt gut das dunkle lange Oberhaar und das hellere weiche Unterhaar
erste Ausbeute, unten links Nachbauten von mittelalterlichen Wollkämmen, rechts moderne Handkarden
erste Ausbeute, unten links Nachbauten von mittelalterlichen Wollkämmen, rechts moderne Handkarden

Einen Teil der Flocken habe ich nur grob mit modernen Handkarden gelockert und aus der Flocke gesponnen, dabei verteilt sich Unter- und Oberhaar nicht wirklich und es ensteht ein Faden der mal mehr Ober und mehr Unterhaar enthält und somit auch interschiedlich gefärbt ist. Das Oberhaar ist bei diesem Schaf, meist dunkel das Unterhaar ist hell.

 

Einen anderen Teil habe ich mit Wollkämmen zu kleinen Kammzügen verarbeitet.

Dabei entsteht wirklich viel Abfall, der im Bild links im Karton liegt. Rechts die Ausbeute : 2 kleine Röllchen ziemlich glattes gleichmässiges Garn , S und Z gedreht  ( = rechts und links herum gedrehter Faden)

Aus dem Abfall sind 2 Stränge Garn entstanden das sich zum stricken eigenet, es ist ganz unegelmässig und rustikal.

Für die historische Verwendung fällt es aus, aber zum weg werfen war es zu schade.

 

Ich frage mich oft was im Mittelalter mit diesem Abfällen passiert ist, ob man damit Kissen oder Bettdecken gefüllt hat ? Der Nachweis steht aus.

Den letzten Teil habe ich mit modernen Handkarden zu Rollags gekämmt. Sie ließen sich komfortabler als die Flocken spinnen, die Ober und Unterhaare haben sich gleichmässiger verteilt, der Faden wirkt homogener.

Dummerweise habe ich keine Fotos von den Rollags gemacht.

Rollags sind kleine Portionen kardierte Wolle. Für Nichtspinner, die Flocken werden auf eine Bürste gelegt und mit der anderen Bürste runtergekämmt. Dann wird getauscht ... so lange bis das Ergebnis zufreiden stellend ist. Dann wird das Haar von der Bürste genommen und dabei zu kleinen Röllchen geformt. Man spinnt dann quasi quer von der Richtung in die die Haare liegen, dadurch werden die unterschiedlichen Haare besser durch mischt weil die langen Haare sich nicht vordrängeln können.

Hier im letzten Foto ist meine Ausbeute aus den beiden Tüten. Leider habe ich die Rohwolle nicht gewogen.

Zeitaufwand : etwa 4 Wochen lang, täglich mehre Stunden am Abend.

 

Als Abfall sind ein paar Handvoll kleiner Wollknübbelchen übrig geblieben. Sie enstehen oft wenn bei der Schur des Schafs die Schere neu angesetzt werden muss. Diese kurzen Stellen sind zum verspinnen unbrauchbar. Da die ersten Elstern schon beim Nestbau sind, werde ich die Stückchen nochmmals klein schneiden, so das keine langen Haare mehr übrig bleiben und diese Wolle in den Garten an einem trockenen Plätzchen auslegen. Als Nestpolsterung für die Wildvögel. Wichtig ist das keine langen Haare verbleiben in die sich die jungen Vögelchen verheddern könnten.