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Nachhaltigkeit und Tierwohl

Jedes meiner Projekte beginnt mit der Suche nach dem passenden Faden. Oft ist das der schwierigste Part, denn die Handweberei mit ihren besonderen Ansprüchen ans Material ist eine winzige Nische in der großen Textilwelt. Soll es dann noch historische Eigenschaften haben wird es richtig schwer. So bin ich dann meist dankbar Restposten aus der Industrie zu ergattern, die passen. 

Habe ich jedoch die Wahl zwischen mehren Anbietern für einen gleichwertigen Faden gebe ich dem Tierwohl ganz klar den Vorzug.

 

Etwa die Hälfte meiner Garne stammt von Biobetrieben in Europa., wie Soven aus Slowenien oder Finkhof in Deutschland.

 

Im Bewusstsein um die Wertigkeit der Wolle wird in meiner Werkstatt ohne Abfall gearbeitet.

Das letzte Stück Kette am Webstuhl das nicht abgewebt werden kann wird entweder zu Nähgarnzöpfen oder zu Troddeln verarbeitet, das was dann noch übrig bleibt und zu kurz ist, wird in einem Behälter gesammelt. Ist dieser Behälter voll, entsteht mit dem Inhalt ein neues Kissen.

Die Verpackungsmaterialien mit denen mein Material in der Werkstatt ankommt werden weitgehend wieder verwendet. Die ganz großen Kartons dienen der Aufbewahrung, gebrauchte Plastiktüten schützen Garnkonen im Lager vor Staub und Chaos.

Kleine Kartonagen werden zum Weiterversenden gesammelt.

Dickes Packpapier wird zur Grundlage für Nähgarnröllchen, was überschüssig ist geht an die Keramiker-Kollegen.

Einzig Einschlagpapier, kleine Tüten für Garn und Klebeband bringe ich neu in Umlauf. 

Die DHL-Scheine werden mit Tapetenkleister aufgeklebt, das ist plastikfrei und praktisch. (gebrauchtes Marmeladenglas mit Pinsel im Leim, steht immer im Kühlschrank)

 

Der Energiebedarf meiner Werkstatt ist ebenfalls übersichtlich. Die Weberei ist eine körperliche Arbeit mit viel Bewegung, die Heizung läuft selten, der Webstuhl benötigt keinerlei Strom. Einige Geräte zum Garne wickeln benötigen Strom, jedoch nicht alle. 

LED-Tageslicht-Lampe für gute Sicht, CD-Player für Hörbücher - fertig.

Seit an jeder Ecke Packstationen der DHL stehen benötige ich nur noch selten das Auto um die Sendungen auf den Weg zu bringen, und auch da werden Besorgungen so gelegt das man Wege verbinden kann.  Auch der freundliche DHL-Zusteller nimmt Sendungen mit, was eine Erleichterung im Arbeitsablauf ist. 

 

Eigentlich sind das Dinge, die ich nicht erwähnenswert finde, es gehört zu meinem Alltag und meiner Weltanschauung.

Vor einiger Zeit hatte ich aber an einer Befragung meiner zuständigen IHK teilgenommen und die Mitarbeiterin meinte das meine Kunden das wissen sollten, daher mache ich jetzt diesen Blogpost.