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Eisenzeitliches Muster

Gerade ist ein Stoff vom Webstuhl gekommen, dem einige Überlegungen zugrunde liegen.

Es beginnt mit den Farben :

In meinem Lager gab es einige Konen Garn in einem Mittelgrau. Da es ja auch naturgraue Schafe gibt, und man sicherlich auch graue Schafswolle in der vergangenen Zeit überfärbt hat habe ich dieses Grau mit Walnussschalen überfärbt. Dabei heraus gekommen ist natürlich nicht dieses Haselnussbraun mit dem goldgeben Schimmer, sondern ein fast blaustichiges Braun das sehr gut mit Blau harmoniert.

 

Hier trocknet das graue mit Nussschalen überfärbte Garn in meinem abgeräumten Gewächshaus im Spätherbst
Hier trocknet das graue mit Nussschalen überfärbte Garn in meinem abgeräumten Gewächshaus im Spätherbst

Nun habe ich beinahe in jedem Jahr eine nussgefärbte Kette und blaue Streifen sind mein Favorit wenn es darum geht, Stoffe auf Vorrat für meinen Shop zu weben. Da ich gerade relativ viel Zeit bei der Eisenzeit verbringe, lag es also nahe einmal ein Eisenzeitmuster zu weben, die Wahl fiehl auf die nordische Eisenzeit.

 

Was zeichnet die eisenzeitliche Mode bei Textilien aus ? 

Pauschal scheinen zweifarbige Stoffe getragen worden zu sein, gerne ergänzt mit Borten die auch schon mal 3 Farben haben dürfen. Die Designs sind auch für das moderne Auge auf dem ersten Blick gefällig. Auf dem zweiten Blick fällt bei den nordischen Stoffen auf, dass sie scheinbar gewollt unregelmässig gemustert sind. So sind die Karos der Huldremose-Textilien ganz unregelmässig über die komplette Webarbeit unregelmässig. Die Karos sind unterschiedlich groß, und das in Kette und Schuss. Auch beim Hammerum-Kleid sind die Streifen sehr unterschiedlich breit, die Abstände der Streifen wirken willkürlich. Es ist kein Rhythmus oder Schema zu erkennen.

 

Die Nacharbeit dieses Designs finde ich etwas mühsam. Regelmässige Muster sind einfacher zu arbeiten, man hat nach einem kurzem Stück den Rhytmus gefunden. Bei diesem unregelmässigen Muster gibt es keinen Rhythmus, ständig schaut man wo die letzten Streifen verlaufen und wie breit sie sind, um ein möglichst willkürlich wirkendes Muster zu arbeiten.

 

Dieser Stoff ist in meinem Shop erhältlich

Literatur :

the Hammerum burial site

Customs und Clothing in the Roman Ironage

 

Prähistorische Textilkunst

Karina Grömer

 

Textilien aus Hallstatt

Gewebte Kultur aus dem bronze und eisenzeitlichen Salzbergwerk