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Tunika nach einem Mosaik der Villa Romana del Casale

In den letzten Wochen sind einige Römerzeitliche Tuniken entstanden, bzw Coupons zum selber nähen. So ein wenig wie beim großen Möbelhaus, mitmachen spart Geld.

Die aufwendigste Tunika möchte ich hier gerne vorstellen.

Die Vorlage zu diesem Kleidungsstück findet sich auf einem der Mosaike der Villa Romana del Casale.

Hier im unteren viertel des Bildes bei den Ochsen :

link zu Wikipedia

Weltweit gibt es einige ähnliche erhaltene oder fast erhaltene Tuniken und so weiß man das diese Tuniken einen ganz besonderen Zuschnitt hatten der uns heute recht fremd vorkommt.

 

Gewebt wurden die Stücke von Handgelenk zu Handgelenk. Die Kopföffnung wurde dabei als Schlitz in der Tuchbahn zweigeteilt gewebt.

Das hat den Vorteil, dass kein Verschnitt übrig blieb und das Kleidungsstück nur wenige Schnittkanten aber viele Webkanten hatte.

 

Am modernen Webstuhl habe ich eine Tuchbahn gewebt in der zwei Zuschnitte liegen :

das große Stück von Armsaum zu Armsaum und der zusätzliche Rumpfteil der später geteilt und auf Bauchhöhe vorn und hinten angesetzt wird.

Mit 4 Zierstreifen je Ärmel und 4 je Rumpfteil hat dieses Werkstück amtlich viele Clavistreifen : 16 Stück ! 

Möglicherweise wurde damals Materialsparender gearbeitet. Es wäre technisch gesehen möglich an der Stelle an der die Ärmel in den Rumpf übergehen die Kette zu verbreitern. Ob das so gemacht wurde weiß ich nicht.

In der Tuchbahn am modernen Webstuhl habe ich die Fäden einfach brach liegen lassen und später weg geschnitten. 

Für ein Foto habe ich den Coupon zur Tunika mit Nadeln zusammen gesetzt. 

Literatur :

Methods of dating ancient textiles of the 1st millennium AD from Egypt and neighbouring countries

Antoinette De Moor and Cäcilia Fluck